Stell Dir vor, in Sachsens Schulen würde man fürs Leben lernen statt für Klausuren. Es gäbe zwei Lehrkräfte pro Klasse. Viele Unterrichtsstunden fänden draußen statt, in der Natur, in Handwerksbetrieben oder sozialen Einrichtungen.
Stell Dir vor, es gäbe keine starren Fächer mehr. In Gruppen wird an aktuellen Themen und Problemen gelernt, von Klimawandel über Gesundheitsförderung bis hin zu Unternehmensführung und Lebensphilosophie.
Stell Dir vor, die Kinder würden nicht sortiert in Oberschule und Gymnasium. Die Schule unterrichtet alle zusammen, jede und jeden nach seinen Fähigkeiten und Neigungen. Die Talente und Interessen des einzelnen Kindes stehen im Mittelpunkt. In seinen Stärken findet es Herausforderung und Motivation und in seinen Schwächen Hilfe und Unterstützung.
Stell Dir vor, am Ende der Schulzeit weiß jeder junge Mensch: Wer bin ich? Was treibt mich an? Was kann ich besonders gut? Und was wird mich durchs Leben tragen?
Unsinn? Utopie? Unerreichbar? Nein.
So können unsere Schulen werden. Davon bin ich überzeugt.
Was es dafür braucht, ist eine Vision, langer Atem und eine Politik, die über Legislaturperioden hinaus denkt.
Mein Name ist Sabine Friedel. Ich war von 2009 bis 2024 als Abgeordnete im Sächsischen Landtag tätig. Nach 2014 hieß Bildungspolitik in Sachsen vor allem: Vergangene Fehler reparieren, mehr Lehrerinnen und Lehrer organisieren, mehr Stellen und Studienplätze schaffen, die Bedingungen verbessern.
Mit meiner Arbeit habe ich mich dafür eingesetzt, darüber hinaus auch neue Wege in der Bildungspolitik zu gehen. Unsere Schulen sollen Lernfreude vermitteln, Persönlichkeiten bilden, Selbstständigkeit, Teamarbeit und kritisches Denken fördern und praktische Erfahrung zulassen. Und das wird – Stück für Stück.
Wir sind schon auf dem Weg dahin 😉
In den letzten Jahren haben wir in Sachsen mit all dem schon mal angefangen und die Weichen neu gestellt:
- Ganzheitlicher Bildungsauftrag im Schulgesetz
- Schulsozialarbeit an allen Oberschulen, vielen Grundschulen und Gymnasien
- Schulassistenz für über 400 Schulen in Sachsen
- Neue Inhalte und Methoden im Lehramtsstudium
- Mehr Mittel und Personal für rhythmisierten Ganztag
- Jahrgangsübergreifendes Lernen in allen Schularten
- Neue Bildungsempfehlung
Gute Bildungspolitik muss man stärken
Wer progressive Schulen will, muss progressive Politik stärken. All die oben genannten Veränderungen hat die SPD gegen das CDU-geführte Kultusministerium erkämpft. Wie viel weiter könnten wir sein, wenn dieses Ministerium ein Motor der Zukunft wäre statt eine Bremse… Und so kann es weitergehen:
In den nächsten fünf Jahren ist der Lehrermangel beseitigt. Die Gemeinschaftsschule wird eingeführt, das Lehramtsstudium auf Altersstufen statt Schularten ausgerichtet.
In zehn Jahren sind alle Lehrpläne entrümpelt und klare bundesweite Standards vereinbart. Das Stundenmaß für Lehrkräfte ist gesenkt, Team-teaching ist in allen Klassen Standard.
In zwanzig Jahren lernen alle Schüler gemeinsam bis zu ihrem jeweiligen Schulabschluss an einer Schule. Der Unterricht ist differenziert, Schulfächer durch Lernfelder ersetzt, Schulen sind offene Orte der Persönlichkeitsbildung.
Sabine Friedel
Mein Name ist Sabine Friedel. Ich war von 2009 bis 2024 Mitglied des Sächsischen Landtages. Für Informationen rund um die parlamentarische Arbeit der SPD in der Bildungspolitik und anderen Bereichen geht’s hier zur Webseite der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag. Diese persönliche Homepage wird nicht mehr aktualisiert.