JAHRGANGSÜBERGREIFENDES LERNEN

Im Frühjahr 2016 besuchte ich die Grundschule Bad Brambach. Hier, im südlichsten Zipfel Sachsens, hatte man sich ein paar Jahre zuvor entschlossen, jahrgangsübergreifend zu unterrichten, damit die kleine Schule trotz geringer Schülerzahlen erhalten bleibt. Was ich in Bad Brambach sah, war keine Notlösung, sondern eine Schule, wie man sie sich überall wünscht: Kinder, die mit Lernfreude bei der Sache sind und sich gegenseitig helfen, Klassenräume, in denen sich alle wohl fühlen und Lehrkräfte, die ihren Beruf mit Liebe und Begeisterung ausfüllen.

Seither lässt mich das Konzept des jahrgangsübergreifenden Unterrichts nicht mehr los. An vielen Grundschulen in freier Trägerschaft wird es seit Jahren praktiziert. Und inzwischen auch an einigen staatlichen Grundschulen. Im September 2017 hat der Sächsische Landtag eine öffentliche Anhörung zum jahrgangsübergreifenden Unterricht durchgeführt. Im Folgenden kommen einige der eingeladenen Sachverständigen zu Wort. Denn noch viel überzeugender als Studien oder Statistiken sind die Menschen, die von ihren persönlichen Erfahrungen berichten. Vielleicht gelingt es so, weiter für diese Art des “Schule-Machens” zu begeistern. Denn sie nimmt das Kind und seine Bedürfnisse zum Ausgangspunkt für alle Pädagogik, und ist deshalb so erfolgreich, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch die soziale Persönlichkeit zu bilden.

Die hier veröffentlichten Wortbeiträge der eingeladenen Sachverständigen sind in Auszügen wiedergegeben. Das vollständige Wortprotokoll der öffentlichen Anhörung ist unter http://www.spdsaxlt.de/juel abrufbar.

Stimmen aus der Praxis

Den Schülern zutrauen, dass sie selbstständig und miteinander lernen.

“Im jahrgangsübergreifenden Unterricht wird das Prinzip des Lehrens, also dass der Lehrer vorn steht und etwas erklärt, fast komplett umgedreht. Im Frontalunterricht wird fast 90 Prozent vermittelt und geführt, und im jahrgangsübergreifenden Unterricht werden 20 Prozent vermittelt, 30 Prozent geführt und 50 Prozent selbstständig erarbeitet. Der Lehrer muss dabei seine zentrale Wissensvermittlerrolle ablegen und den Schülern zutrauen, dass sie selbstständig und miteinander lernen. Dieses neue Lehrerverständnis muss sich jeder Lehrer ständig neu erarbeiten. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, damit es gelingen kann.”

Birgit Butz, Schulleiterin der Grundschule “Friedrich Schiller” in Rechenberg-Bienenmühle

Die Kinder erleben im Laufe ihrer Grundschulzeit einen Perspektivwechsel vom Hilfe Suchenden zum Helfer.

„Die Räume sehen bei uns auch ganz verschieden aus. Wir haben Themenräume, Mathematikräume und Sprachenräume, in denen Deutsch- und Englischmaterialien stehen. In jedem Raum stehen bei uns auch Sachunterrichtsmaterialien, die themenbezogen und jahreszeitbezogen wechseln. Es wird mit den Kindern besprochen, was sie interessiert und womit sie sich in der nächsten Zeit beschäftigen wollen.

Die bestehenden Rituale werden problemlos von den jüngeren Kindern übernommen. Ich habe nicht eine erste Klasse vor mir, der ich bis Weihnachten erst einmal vermitteln muss, wie man lernen und arbeiten sollte. Ich habe sechs Kinder in meiner Klasse, die als Erstklässler kommen und innerhalb von drei Wochen eingewöhnt sind, die Regeln beherrschen und wissen, wo es lang geht. Es ist kein Problem, mit ihnen dann intensiv zu arbeiten.

Die Kinder erleben im Laufe ihrer Grundschulzeit einen Perspektivwechsel vom Hilfe Suchenden zum Helfer. Die Kinder werden Paten der Jüngeren, sie werden Lernhelfer, je nach ihren Begabungen. Die Differenzen und Unterschiedlichkeiten der Kinder werden zum Motor und nicht zum Defizit. Konkurrenz und konkurrierendes Vergleichen verwischen und stehen somit nicht mehr im Vordergrund. Hingegen treten Rücksichtnahme, Achtung, Toleranz, Wertschätzung und Hilfsbereitschaft in den Vordergrund.”

Sabine Linke, stellv. Schulleiterin der Evangelischen Grundschule in Radebeul

Die Unterschiedlichkeit der Kinder wird zum Motor.

“Jede Lerngruppe – man kann schlecht Klasse dazu sagen, da sie von Klasse 1 bis 4 gemischt sind – jede Lerngruppe hat einen Zweitlehrer, der Fachlehrer ist und auch vertreten kann, falls der Klassenlehrer einmal nicht zugegen ist. Lehrer und Hortner bilden ein Tandem und unterrichten zeitweise am Schultag gemeinsam die Klasse. Wir haben ein Konzept, das einen rhythmisierten Unterricht bietet, und zwar in drei Unterrichtsblöcken. Für alle Schüler der Klassen 1 bis 4 geht der Unterricht von 8 bis 14 Uhr. Die Unterrichtsblöcke werden nicht durch eine Schulklingel unterbrochen, sondern jeder Lehrer bzw. jedes Lehrerteam entscheidet selbst, wann Pausen benötigt werden.

Ein Block am Schultag ist ein altersgemischter Unterricht, an dem alle Schüler gemeinsam nach Montessori in der Freiarbeit an verschiedenen Lernmaterialien selbst entdeckend und forschend lernen. Es gibt weitere Unterrichtsblöcke, die teilweise jahrgangsübergreifend unterrichtet werden – Fächer wie Sachunterricht, Fächer wie Kunst und Musik. Aber wir haben pro Klassenstufe und pro Woche auch mindestens eine, in der dritten und vierten Klasse sogar zwei altershomogene Stunden, und zwar in den Fächern Mathematik und Deutsch zur Absicherung des Basiswissens. Das dient eher der Beruhigung der Lehrer und der Eltern, dass wirklich alle Kinder in der dritten Jahrgangsstufe beispielsweise die schriftliche Multiplikation beherrschen.“

Sabine Linke, stellv. Schulleiterin der Evangelischen Grundschule in Radebeul

Ich war unfassbar stolz darauf, den Kleineren etwas beibringen zu können.

“Ich wurde recht jung eingeschult, war auch häufig verträumt; die Lehrer mussten mich aufwecken, wenn ich in einer anderen Welt war. Aber wenn ich mit anderen Schülern zu tun hatte, konnte ich mich auf den Unterricht konzentrieren. Ich wollte unbedingt lesen lernen, damit ich auch so toll vorlesen konnte wie die älteren Schüler. Als ich dann eine ältere Schülerin war, war ich unfassbar stolz darauf, den Kleineren etwas beibringen zu können.”

Susanne Kropp, ehemalige Schülerin der Nachbarschaftsschule Leipzig

Das stärkt das Selbstbewusstsein sehr.

“Der Lehrer ist dafür da, in neue Themen einzuleiten und bei Fragen, bei denen kein Schüler weiter weiß, zu helfen und auch zu sagen: ‚Schau doch lieber mehr auf diesen Aspekt, da bist du noch nicht so gut, oder du musst dringend mehr Mathe oder Schreiben üben.‘ Der Lehrer ist aber nicht dafür da, dass er sagt: ‚Reihenfolge: Erst Mathe, dann Deutsch, dann noch das andere.‘ Das dürfen die Schüler selbst entscheiden. Sie können auch nach ihren eigenen Stärken schauen, nach den Stärken ihrer Mitschüler, sie lernen dabei Toleranz und sehen auch, dass Schüler in anderen Altersklassen vielleicht auch Probleme haben. Das stärkt das Selbstbewusstsein sehr. Ich wusste, dass ich nicht sofort zum Lehrer rennen musste, wenn ich etwas nicht verstanden habe, sondern erst einmal einen anderen Schüler fragen kann, entweder aus meiner eigenen Altersklasse oder aus einer älteren. Als ich dann älter wurde, konnte ich wiederum etwas erklären und es dadurch auch wiederholen. Das hat mir auf jeden Fall sehr geholfen.”

Susanne Kropp, ehemalige Schülerin der Nachbarschaftsschule Leipzig

Für die Kinder ist das eine gute Sache.

“Für die neuen Eltern ist, wenn sie an die Schule kommen, nicht alles neu, sondern sie werden quasi durch die älteren Eltern in den jahrgangsübergreifenden Klassen schon integriert. Jedes Jahr kommt ein Drittel neue Eltern und das setzt sich in den restlichen Jahren fort.

Man kennt also auch andere Eltern als nur die der Kinder der eigenen Klasse. Das schafft eine Vernetzung. Das ist wichtig, denn es gibt einen Erfahrungs-austausch unter den Eltern, der dazu führt, dass die Eltern oft etwas entspannter sind und mehr Zutrauen zur Schule haben und wie es dort läuft. Es gibt auch eine positive Einbettung der Kinder in dieses Geschehen. Wenn sich die Eltern darüber austauschen, was in der Schule geschieht, dann macht das auch etwas mit den Kindern. Sie sind also nicht isoliert in ihrer Schule, sondern es ist ein Gesamtorganismus.

Letztlich ist das, was hier in den Klassen 1 bis 3 jahrgangsübergreifend geschieht, eine große Ressource für die Kinder. Wie die Kleinen zu den Großen aufschauen, wie die Großen dadurch einen Push bekommen, dass die Kleinen sie bewundern. Für die Kinder ist das eine gute Sache.”

Per Kropp, ehemaliger Elternsprecher der Nachbarschaftsschule Leipzig

Es gibt bei uns kein Sitzenbleiben oder Wiederholen, es gibt nur Verlängern und Vertiefen.

“Es beginnt bei uns einige Wochen nach Schulbeginn, dass die Kinder Bücher vorstellen. Es gibt natürlich dann für die unterschiedlichen Altersklassen unterschiedliche Maßstäbe, aber die Kinder wachsen dabei. Die Kinder haben die Möglichkeit, nach ihrem eigenen Tempo zu arbeiten. Es kann also passieren, dass ein Schulanfänger mit dem Unterrichtsstoff der Klasse 1 im April fertig ist und mit Klasse 2 beginnt. Es kann aber auch passieren, dass jemand mit dem Unterrichtsstoff Klasse 1 bis Oktober arbeitet. Das ist kein Problem, es gibt dadurch bei uns kein Sitzenbleiben oder Wiederholen, es gibt nur Verlängern und Vertiefen.”

Heike Gerhardt, Schulleiterin der Christlichen Schule Dresden-Zschachwitz

“Ich bin erst hellgrün.”

“Bei uns gibt es dieses Ampelsystem: Jeder Schulanfänger ist ein rotes Kind, jeder Zweitklässler ein Gelber, und wer alle grünen Aufgaben gelöst hat, kann dann in die Klasse 4 gehen. Das ist ein großer Ansporn für die Kinder. Gleichzeitig gibt es auch Gelassenheit; denn manche Kinder sagen dann von sich: ‚Ich bin erst hellgrün.‘ Grundsätzlich können wir sagen: Unsere Kinder gehen gern zur Schule und lernen gern, und die Kollegenzufriedenheit ist so hoch, wie der Krankenstand niedrig ist.”

Heike Gerhardt, Schulleiterin der Christlichen Schule Dresden-Zschachwitz

Ich brauche keinen Wäschekorb voll Hefte mit nach Hause zu nehmen.

“Die hohe Berufszufriedenheit resultiert bei uns aus der Teamarbeit. Wir haben uns, als wir die Schule gegründet haben, von Anfang an entschlossen: Wenn wir etwas erarbeiten, dann erarbeiten wir das für die Schule und nicht für uns persönlich. In der staatlichen Schule war es so: Einer hat ein Arbeitsblatt kopiert, hat es aus Versehen liegen lassen und plötzlich tauchte dieses Arbeitsblatt in einer anderen Klasse auf – wie kann das sein?! Das heißt, wenn ich als Lehrer hinter mir die Tür zu mache, bin ich ein Einzelkämpfer, auf ganzer Linie und nicht nur in der eigenen Klasse. Wir haben uns die Teamarbeit ganz fest vorgenommen und es konsequent durchgesetzt. Wenn wir uns zusammensetzen, dann gehen wir ins Mitarbeiterzimmer, ziehen den entsprechenden Hefter raus und haben alles da. Das erleichtert die Arbeit sehr.

Dadurch, dass man nicht die langen Phasen hat, vorn zu stehen und zu referieren, sondern die Kinder ar-beiten und man zu zweit herumgeht, kann man dem Kind sofort Hinweise geben. Wenn die Seite fertig ist, mache ich mein Häkchen darunter und brauche keinen Wäschekorb voll Hefte mit nach Hause zu nehmen, um sie zu kontrollieren.”

Heike Gerhardt, Schulleiterin der Christlichen Schule Dresden-Zschachwitz

Es ist eine große Bereicherung, wenn man sich dazu durchgerungen hat.

“Wichtig ist, dass man Kollegen gewinnt, die diese Arbeit auch wollen. Es ist – ich habe es einmal ganz diplomatisch formuliert – für uns deutsche Lehrerpersönlichkeiten nicht so leicht, die Tür offen zu haben, eine zweite Lehrperson dabei zu haben und in kleineren oder größeren Teams zu arbeiten. Das entspricht einfach nicht unserer Lehrernatur. Es ist eine große Bereicherung, wenn man sich dazu durchgerungen hat. Die Kinder machen dabei die Erfahrung, dass man sich gegenseitig helfen kann – jeder kann und weiß etwas; das stärkt das Selbstbewusstsein. Das lernschwächste Kind einer zweiten Klasse kann immer noch besser lesen als ein Schulanfänger. Es stärkt das Selbstbewusstsein, wenn der Schulanfänger den Zweitklässler anhimmelt und sich etwas erklären lässt. Nebenbei wiederholt er diesen Stoff nochmals und kommt dabei auch weiter voran.”

Heike Gerhardt, Schulleiterin der Christlichen Schule Dresden-Zschachwitz

Schulen müssen anders werden in Deutschland!

“Ich habe vorher an einer Regelschule in Brandenburg unterrichtet. Ich kann nur sagen: Ich würde nicht zurückgehen wollen. Das, was man beim altersgemischten Lernen an einer Schule erlebt und wo man im Team arbeitet, ist doch positiver und befriedigender, als es vorher der Fall war. Auch das, was man an Feedback von den Schülern bekommt, ist so viel positiver, dass ich mir ein Zurück gar nicht vorstellen möchte. Ich kann nur jedem empfehlen, wenn es irgendwie möglich ist, in einer solchen Art und Weise zu arbeiten, und zwar bitte gleich in allen Schulen. Schulen müssen anders werden in Deutschland!”

Sabine Linke, stellv. Schulleiterin der Evangelischen Grundschule in Radebeul

Jedes Kind soll erfolgreich sein und sich anstrengen dürfen.

“Unsere Schule beschloss im November 2010 in der Lehrerkonferenz und in der Schulkonferenz, in der Klassenstufe 1 bis 2 jahrgangsübergreifend zu arbeiten. Das heißt, wir sind eine Schule, die das nicht unter Zwang macht, sondern sich freiwillig entschlossen hat, den Weg einer solchen Unterrichtsform zu gehen.

Die Einführung in das Schulleben mit seinen grundlegenden Organisations- und Arbeitsformen gelingt durch jahrgangsältere Kinder. So werden Sozialbeziehungen unter Kindern mit unterschiedlichem Alter ermöglicht. Das fördert kooperative Einstellungen und das soziale Verhalten. In den Lerngruppen wechseln die unterschiedlichen Positionen und Rangplätze. Die Kinder können ihre eigene Entwicklung bewusst erleben und nachvollziehen.

Nicht das Alter entscheidet über das Lernangebot, sondern die Fähigkeit jedes einzelnen Kindes, denn Kinder sind verschieden. Offene Unterrichts-formen ermöglichen den Kindern individuelle Lernwege. Jedes Kind soll erfolgreich sein und sich anstrengen dürfen. Das gelingt, weil die Kinder in ihrem eigenen Tempo lernen, ohne die Bezugsgruppen zu wechseln, denn Kinder brauchen Geborgenheit und Sicherheit.”

Bettina Pilz, Projektleiterin JüL, Grundschule Liebertwolkwitz

Es ist auch eine Mentalitätssache, loslassen zu können.

“Seit September 2012 arbeiten wir in diesen gemischten Klassen. Es ist toll zu sehen, wie schnell sich die Kinder eingewöhnen und Lernpraktiken erwerben können. Schüler der ersten Klasse bringen auf ganz natürliche Art die Bereitschaft mit, sich anzustrengen. Sie wollen lernen, sie sind neugierig und es ist ganz wichtig, dass sie die Erfahrung machen: Ich komme mit den Anforderungen gut zurecht.

Wir spüren, wie viel positive und erzieherische Kraft sich innerhalb der Lerngruppen durch den naturgegebenen Rollenwechsel vom Hilfesuchenden zum Helfer entwickelt. Kinder brauchen Verantwortung. Altersgemischte Lerngruppen kommen spürbar allen Kindern gleichmäßig zugute, weil jedes in ihr Herausforderung, Sicherheit und Bestätigung finden kann, und das hilft auch den Lehrern.

Die Veränderung ist sehr aufwändig, aber auch spannend und reizvoll. Es muss viel Neues eingeführt werden: Die Rolle des Lehrers als Lernbegleiter, die Lernpaten, Regeln und Rituale. Natürlich gibt es auch Stolpersteine in unserer Arbeit. Von den Lehrkräften hängt in entscheidendem Maß die erfolgreiche Gestaltung jahrgangsübergreifenden Unterrichts ab. Das alles braucht seine Zeit. Manche Kollegen brauchen eben ein wenig länger als andere, sich lehrertechnisch umzustellen. Es ist auch eine Mentalitätssache, loslassen zu können, nicht mehr Mutter Theresa zu sein, sondern einfach in die zweite Reihe zu rutschen.”

Bettina Pilz, Projektleiterin JüL, Grundschule Liebertwolkwitz

ZUR NACHAHMUNG EMPFOHLEN

Das sächsische Schulgesetz klingt zwar skeptisch gegenüber dem jahrgangsübergreifenden Unterricht. Aber es lässt ihn zu – in Grundschulen sogar ohne Genehmigung der Schulaufsicht. Es gibt ein sächsisches Netzwerk der jahrgangsübergreifend unterrichtenden Grundschulen, in welchem Konzepte und Erfahrungen ausgetauscht werden.


Sächsisches Schulgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 27. September 2018 (SächsGVBl. S. 648)


§ 5 Grundschule

(2) Die Grundschule umfasst die Klassenstufen 1 bis 4. Der Unterricht wird in der Regel getrennt nach Klassenstufen erteilt. Jahrgangsübergreifender Unterricht ist nur zulässig, wenn ein entsprechendes pädagogisches Konzept und entsprechend qualifiziertes Lehrpersonal vorhanden sind.


§ 6 Oberschule

(2) Der Unterricht wird in der Regel getrennt nach Klassenstufen erteilt. Abweichend davon ist klassenstufenübergreifender Unterricht zulässig, wenn die Mindestschülerzahl für den Unterricht in Gruppen nicht erreicht wird sowie ein entsprechendes pädagogisches Konzept und entsprechend qualifiziertes Lehrpersonal vorhanden sind. Das von der Schulkonferenz zu beschließende Konzept gemäß Satz 3 bedarf der Zustimmung der Schulaufsichtsbehörde. Satz 3 gilt nicht für die Fächer Deutsch, Mathematik und erste Fremdsprache.


§ 7 Gymnasium

(2) Der Unterricht wird in der Regel getrennt nach Klassen- oder Jahrgangsstufen erteilt. Abweichend davon ist klassenstufenübergreifender Unterricht in den Klassenstufen 5 bis 10 zulässig, wenn die Mindestschülerzahl für den Unterricht in Gruppen nicht erreicht wird sowie ein entsprechendes pädagogisches Konzept und entsprechend qualifiziertes Lehrpersonal vorhanden sind. Das von der Schulkonferenz zu beschließende Konzept gemäß Satz 4 bedarf der Zustimmung der Schulaufsichtsbehörde. Satz 4 gilt nicht für die Fächer Deutsch, Mathematik und erste Fremdsprache.